TITELSTORY
Endlich „Schmitzefrei“ Ralf Schmitz mit seinem neuen Programm in der LANXESS arena
Am 06. Mai tauscht der
Comedy
Tausendsassa mit
seinem neuen Programm das
Fernsehstudio gegen die
Live-Bühne ein. Wir haben
mit ihm über die neue Show
„Schmitzefrei“ gesprochen.
Ihr neues Bühnenprogramm
heißt „Schmitzefrei“. Worauf
dürfen sich die Fans freuen?
Die Spielerei im Titel liegt auf
der Hand: Es geht um den
Urlaub
in seinen verschiedensten
4 Kölner 04/22
Facetten – vom First-
Class-Hotel
bis zur Sangria-Realität.
Mal brettert der Familienpapa
aus Süditalien 18
Stunden nach Hause und holt
gleich am nächsten Tag seine
Kollegen ab, die weiterhin für
die Kinder gehalten werden.
Mal wird der schönste Urlaubstag
eines Zuschauers
improvisiert.
Woher haben Sie sich Ihre
Inspiration für „Schmitzefrei“
geholt und was war dabei ihr
skurrilstes Erlebnis?
Als ich mich mit der neuen
Idee beschäftigt habe, ist mir
sofort aufgefallen, wieviel mir
aus meiner Kindheit und auch
aus allen meinen Urlaubser-
leicht ein Zombie in der Eisdiele
oder Darth Vader tanzt
am Ballermann. Wir werden
sehen.
Welchen Einfluss hatte Corona
auf Ihr Programm? Fällt es Ihnen
als Comedian schwer,
auch in der aktuellen Situation
„lustig“ sein zu „müssen“?
Ich vermute mal, dass der eine
oder andere Seitenhieb vorkommt.
Übermäßig viel geändert
habe ich aber nicht.
Schließlich wollen die Menschen
ja eine Auszeit vom
Wahnsinn und ihn für ein paar
Stunden vergessen. Da muss
ich nicht pausenlos erinnern.
Und lustig zu sein, ist eine herrliche
Aufgabe. Die in schwierigeren
Zeiten umso wichtiger
ist, damit die Menschen wieder
Kraft schöpfen und etwas
Leichtigkeit zurückholen können.
Da helfen zu dürfen, ist
schon ein Geschenk.
Gerade das Reisen ist in
Corona-Zeiten
natürlich so eine
Sache. Entführen Sie Ihr Publikum
bewusst in die Ferne?
So war’s gedacht. Allerdings
schon vor Corona. Dass mein
Angebot eines Kurzurlaubs
nun auch noch so perfekt in
eine Zeit fällt, in der so viele
auf Sommer, Sonne und
Strand verzichten mussten,
ist natürlich eine spitzenmäßige
Fügung. Reisebüro
Schmitz ist geöffnet.
Sie sind ja seit Jahren ein sehr
umtriebiges und gefragtes
Fernsehgesicht. Worin liegt für
Sie der Reiz auf einer Live-Bühne
zu stehen?
Ich komme ursprünglich vom
Theater, also genau von einer
solchen Live-Bühne. Darauf
zu verzichten, ist für mich gar
nicht vorstellbar. Der pure direkte
Kontakt, nicht zuletzt so
intensiv durch die Improvisationen,
macht süchtig. Nichts
ist so echt, schnell und spontan,
wie ein Live-Auftritt.
Als Comedian haben Sie es
sich ja zur Aufgabe gemacht,
andere zum Lachen zu bringen.
Worüber lachen Sie am liebsten?
Über große und kleine Dinge
gleichermaßen. Über Louis de
Funes kann ich genauso lachen,
wie über Loriot. Beide
genial: Der eine treibt den
hysterischen Wahnsinn auf
die Spitze, der andere den mikroskopisch
genauen Blick in
Seele, Herz und Spießigkeit.
Die Ironie von Ricky Gervais
ist phänomenal. Jim Carrey ist
ein Timing-Gott.
Wie hat sich Comedy seit dem
Beginn Ihrer Karriere Ihrer
Meinung nach verändert?
Ich denke, dass Comedy bei
uns vielfältiger geworden ist.
Was eine tolle Entwicklung
ist. Manches darf man jetzt,
was früher noch nicht so ging.
Bisweilen geht es aber, so
habe ich das Gefühl, auch
in die andere Richtung. Da
entstehen Verbote, die den
Kopf eng machen. Auch beim
Zuschauer. Das ist dann weniger
lustig.
INFO Ralf Schmitz – „Schmitzefrei“,
06.05., 20h, LANXESS arena,
www.ralfschmitz.tv
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fahrungen noch in Erinnerung
ist. Das war alles sofort wieder
präsent. Zudem bin ich ja
auch beruflich viel unterwegs.
An Eindrücken mangelt es da
nun wirklich nicht. Im Grunde
muss man nur mitschreiben.
Mein skurrilstes Erlebnis war
sicher, dass ich eines Nachts
komplett nackt im Hotelflur
stand. Wie ich aus der Katastrophe
wieder herausgekommenbin
– oder auch nicht -,
erzähle ich natürlich auch in
meinem Programm.
Wie beziehen Sie ihr Publikum
mit in das Programm ein?
Über die Hälfte meines Programms
besteht aus Improvisationen,
bei denen ich das
Publikum entscheiden lasse,
worum es gehen soll. Mal
schlüpfe ich in die Rolle einer
Zuschauerin und improvisiere
ihren tollsten Urlaubstag. Sie
darf mich permanent korrigieren,
was ich wiederum in
die Szene einbauen muss.
Oder die Zuschauer rufen mir
ein Urlaubsziel zu und ich
spiele eine völlig freie Szene
in endlos vielen ebenfalls gewünschten
Film- und TV-Genres.
Da steht dann viel-
Foto: HPR
„Reisebüro Schmitz ist geöffnet“
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