EFFZEH
61
wusste, was er kann. Er hatte sich
im Leben durchgebissen, er hatte
sich auf dem Platz durchgesetzt.
Warum sollte ihn dieser Weg also
nicht bis in die Nationalmannschaft
führen? Auf dem Zettel des
Bundestrainers, das ist klar, stand
der mittlerweile 24-Jährige auf jeden
Fall, eine Nominierung des
Torjägers für die Zeit nach einer
erfolgreichen EM-Qualifikation
sollte bereits beschlossene Sache
sein. „Im Strafraum gehört er zu
den allerbesten“, ließ Vogts die
Kölner Medien wissen. Das wollte
Maurice Banach auch auf Schalke
unter Beweis stellen: Vor 61.500
Zuschauern im Parkstadion gingen
die Kölner allerdings mit 0:3 unter,
der Kölner Torjäger scheiterte
gleich mehrfach an S04-Keeper
Jens Lehmann. Der spätere Nationaltorhüter
wird in seiner Biographie
2010 sogar über eine Szene
aus diesem Spiel sprechen, wenngleich
seine Erinnerung ungefähr
so neblig zu sein scheint wie die
Wetterverhältnisse an diesem
Samstagnachmittag auf Schalke.
„Ich erinnere mich noch sehr genau:
Wir lagen kurz vor Schluss
1:0 in Führung, als nach einer verlängerten
Ecke Maurice Banach
die Riesenchance zum Ausgleich
hatte. Banach war eine der ganz
großen deutschen Stürmerhoffnungen,
er war erst kurz zuvor von
Wattenscheid nach Köln gewechselt.
Nun stand er frei vor mir,
ich warf mich ihm in den Weg,
er schoss meine Brust an – damit
vereitelte ich die letzte Torchance
seines Lebens“, heißt es dort. Zum
Ausgleich kurz vor Schluss hätte es
vermutlich nicht gelangt, lagen die
Geißböcke doch nach Gegentoren
in der 72. und 80. Minute bereits
mit 0:3 zurück. Und die Chance,
die Lehmann beschreibt, sie hatte
beim Stand von 0:1 nach ungefähr
einer Stunde nicht Maurice
Banach. Mit einem liegt Jens Lehmann
allerdings leider richtig: Es
ist das letzte Fußballspiel im Leben
des Maurice Banach gewesen.
Auf dem internationalen Parkett:
Banach im Spiel gegen Bergamo.