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gibt, obwohl er heute noch beste
Freundschaften zu Wattenscheid
pflegt“, schrieb die „Neue Rheinische
Zeitung“. Muckis ehemaliger
Trainer Hannes Bongartz war sich
nach dem Spiel sicher: „Mit Maurice
Banach hätten wir 3:0 gewonnen.“
Der Torjäger blieb dagegen
trotz erster Lobeshymnen cool:
„Ich habe doch nur meine Arbeit
gemacht. Deshalb haben mir die
Wattenscheider auch nicht leid getan.
Ich spiele jetzt in Köln, habe
aber noch viele Freunde in Wattenscheid“,
betonte Banach und
widmete seine Treffer dem schwer
am Knie verletzten Mannschaftskollegen
Pierre Littbarski.
Es blieb allerdings eine Saison
zwischen Himmel und Hölle. Für
den 1. FC Köln, der zwischenzeitlich
den großen FC Bayern mit
4:0 aus dem Müngersdorfer Stadion
schoss, sich aber konstant
inkonstant durch die Bundesliga
bewegte. Für Maurice Banach, der
beim Kantersieg gegen den Meister
aus München zwar glänzte,
aber ansonsten gerade im gegnerischen
Strafraum mitunter äußerst
unglücklich agierte. Der Angreifer
wurde zwischenzeitlich in Köln
als Chancentod verspottet, das
„kicker“-Magazin („genügt den
hohen Kölner Ansprüchen nicht“)
fällte ein vernichtendes Urteil über
den Neuzugang, der im Herbst
nach dem bitteren Ausscheiden
im UEFA-Cup-Achtelfinale gegen
Atalanta Bergamo angeblich wegen
mangelnder Leistungen vor
dem Rauswurf gestanden haben
soll. Banachs Reaktion: Noch härter
arbeiten. In Extraschichten mit
FC-Amateurcoach Eberhard Vogel
baute der formschwache Stürmer
sein Selbstbewusstsein wieder auf
– mit Erfolg, denn spätestens im
Frühjahr war Mucki Banach wieder
der, den sich die Verantwortlichen
Volle Durchschlagskraft:
Sturmtank Banach
am Geißbockheim erhofft
hatten. Mit seinem Kopfballtreffer
in der Verlängerung gegen den VfB
Stuttgart (mit Christoph Daum
auf der Trainerbank) brachte er
den FC Ende März ins Pokalhalbfinale
und gegen seinen Ex-Club
Borussia Dortmund sorgte er zwei
Wochen später mit einem Doppelpack
für einen wichtigen Auswärtssieg
im Kampf um einen Platz im
internationalen Geschäft.
Doch komplett rund lief es für
Banach und die Geißböcke weiterhin
nicht: Die Kölner kämpften
in einer Achterbahnsaison um den
Einzug in den UEFA-Cup, der ehrgeizige
Neuzugang um einen Platz
in der Stammelf. „Ich will von
Anfang an spielen, die Jokerrolle
reicht mir nicht. Ich bin Torjäger
und es ist doch egal, ob ich meine
Tore in der ersten oder in der
zweiten Halbzeit mache“, motzte
Banach nach seinem Tor zum 2:2
beim FC Bayern. FC-Coach Rutemöller
erhörte seinen Wunsch
– und brachte den Angreifer unter
anderem im Entscheidungsspiel
des Pokalhalbfinals gegen Zweitligist
Duisburg von Beginn an. Eine
gute Entscheidung, erzielte Banach
doch beim deutlichen 3:0 einen
Treffer und bereitet die anderen
beiden zum Einzug ins Endspiel
des DFB-Pokals vor. Nur vier Tage
später glänzte er mit einem Doppelpack
beim 3:0 in Uerdingen,
das Selbstvertrauen wuchs enorm.
„Ich habe immer gesagt, dass ich
mehr als nur ein Joker bin“, betonte
Banach und visierte nach seinen
Saisontreffern 11 und 12 die Torjä-