EFFZEH
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auf ihn gehalten haben. Er hatte
ihn ja schon in den Jugendnationalmannschaften.
Nicht umsonst
war er ja auch auf der Beerdigung.
„Fertig“ war er als Spieler sicher
noch nicht, da war noch viel drin
für die Zukunft. Es wäre sehr interessant
gewesen, seinen Weg in der
Bundesliga weiter zu verfolgen.
Sein Weg in der Bundesliga ging
zu Beginn der Spielzeit 1991/92
jedoch erst einmal beim 1. FC
Köln weiter: Maurice Banach war
nach 13 Saisontoren einer der großen
Hoffnungsträger der Geißbökke,
die nach dem Verpassen des internationalen
Geschäfts wieder zurück
auf die internationale Bühne
wollten. Der FC schlug auf dem
Transfermarkt vor allem im Osten
der Republik zu, sicherte sich
vor dem ersten Jahr im wiedervereinigten
Fußball-Deutschland
die Dienste des hochveranlagten
Chemnitzer Spielmachers Rico
Steinmann und des vielgepriesenen
Sturmtalents Henri Fuchs, der
aus Rostock ans Geißbockheim
wechselte. Konkurrenz für Banach,
der seinen Platz als Top-Torjäger
allerdings von Anfang an festigen
konnte, auch wenn es für den FC
alles andere als gut lief zu Beginn
der Saison. Nach fünf Remis zum
Start trennten sich die Kölner im
Anschluss an ein deutliches 0:4
in Nürnberg von Erich Rutemöller.
Nach Interims-Intermezzi
von Sportdirektor Lattek und Co-
Trainer Hannes Linßen übernahm
Jörg Berger die Geschicke im Kölner
Grüngürtel. Der ehemalige
Bayern-Spieler Sören Lerby war
eigentlich Latteks Favorit gewesen,
der Däne entschied sich aber zur
Rückkehr nach München. Auch
Jürgen Gelsdorf, Hans Krankl und
Ruud Krol wurden gehandelt,
ebenso fiel der Name des ehemaligen
Kölner Liberos Morten Olsen.
Doch Berger, in der Vorsaison
bei Eintracht Frankfurt geschasst,
bekam den Zuschlag. Der neue
FC-Coach hielt große Stücke auf
seinen Sturm-Schützling Banach
(„Dich mache ich zum Torschützenkönig,
zum Nationalspieler.
Das verspreche ich dir!“), setzte
im Angriff trotz einiger taktischer
Experiment auf die Dienste seines
treffsichersten Torjägers, der nach
zehn Spieltagen bereits sechs Er-
Tristesse pur:
Banach-Trauer nach dem verlorenen Elfmeterschießen im DFB-Pokal nale.