Kölner 07/22 15
kann man in einer Höhe von 25
Metern eine kleine Funktstation,
z.B. auf einem Hausdach,
platzieren. Diese ist nur 50 bis
60 cm hoch und die Kästen mit
der Technologie sind nur etwa
so groß, wie ein Schuhkarton.
Von der Station aus sollen laut
Timo von Lepel mit 868 Mhz
Punkte über weite Strecken
von bis zu 10 Kilometern erreichbar
sein. So sei die Fläche
der ganzen Stadt mit relativ
wenigen Funkstationen abdeckbar.
Kleine, günstige Sensoren
funken die Funkstation
an und können überall in der
Stadt angebracht werden. Sie
können die unterschiedlichsten
Dinge zum Nutze der Unternehmen
und BewohnerInnen
messen. Als KundIn des
Netzes kann man individuell
angefragte Datenpakete sammeln,
speichern und auf diese
Weise nutzbar machen.
IoT-Plattform ThingsNet
ThingsNet ist die IoT Plattform,
auf der die gesammelten
Daten erfasst und ausgewertet
werden. Timo von Lepel
betont den Sicherheitsaspekt
des Netzes: „ThingsNet,
das Datenökosystem für Köln,
soll hier in Köln gehostet werden.
Dies gilt der Sicherheit
der Daten und auch der KundInnen.“
NetCologne hat dafür
eigenen Aussagen nach hohe
Sicherheitsstandards entwickelt
und eingesetzt. Im Hinblick
auf die Anwendung erklärt
von Lepel: „Lückenlose
Messungen und damit lückenlose
Daten machen Arbeitsprozesse
noch besser.“
Ein Beispiel sei der Kunde
AWB. Wo früher eine Fahrt
mit dem Müllwagen nötig war,
um zu schauen, ob ein bestimmter
Müllcontainer in der
Stadt voll ist oder nicht, wird
die Route und damit der Zeit-
und Spritverbrauch deutlich
gekürzt, in dem die Kölner
Abfallbetriebe nur noch öffentliche
Müllcontainer anfahren,
die auch wirklich voll
sind. Die spezifischen Daten
erhält die AWB auf der IoT
Plattform ThingNet von Net-
Cologne und wertet sie entsprechend
aus. Da es in diesem
Beispiel der AWB vielleicht
reicht, nur zweimal am
Tag eine Messung durchzuführen,
um geeignete Routen
zu planen, genügt es, wenn
der batteriebetriebene Sensor
sich zweimal am Tag einschaltet.
Dies ist energieschonend
und macht die Sensoren
langlebig. Wie oft und wie genau
eine Messung stattfindet,
bestimmen die KundInnen
selbst – so auch, bei welchen
Messwerten sie eine Meldung
erhalten – wie z.B.: „Müllcontainer
ist voll.“ oder „Parkplatz
ist frei“. Ein weiteres Anwendungsbeispiel
ist die KVB.
Auch um Zugausfällen entgegenzuwirken,
wird via Sensoren
geschaut: An welcher
Stelle des KVB-Schienennetzes
herrscht z.B. Frost? Wo
muss und kann die Weichenheizung
also punktgenau einsetzen?
Das Wissen um die
SmartCity Köln Anwendungsbeispiel RheinEnergie, Zentrale
Erforderlichkeit – zu kalt oder
nicht – macht die Beheizung
der Weichen effizienter und
damit ressourcenschonender.
Köln kann durch diese Maßnahmen
einiges an Energie
einsparen. Auf diese Weise
prüft auch die RheinEnergie
Temperatur und Feuchtigkeit
ihrer Verteilerschränke in der
Stadt und kann somit punktgenau
auf Probleme reagieren.
Keine Konkurrenz zu 5G
Horst Schmitz, Bereichsleiter
Technik bei NetCologne, erklärt,
dass das LoRaWan Netzwerk
frequenzfrei ist und damit
keine Konkurrenz zu 5G ist.
„Das freie Funkband kann sehr
gut genutzt werden.“ Zudem sei
5G noch nicht so weit. „Sensoren
stehen derart noch nicht
zur Verfügung – und hier geht
es um ein Schmalband, welches
effizient und ressorcenschonend
ist“, sagt er. Kleine Datenpakete
sind damit übertragbar.
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Foto: Karoline Sielski
SmartCity Köln Anwendungsbeispiel Rheinenergie, Mitarbeiter am Verteilerkasten SmartCity Köln Anwendungsbeispiel Rheinenergie, Verteilerkasten