KÖLNER STADTLEBEN
Foto: mwk-koeln.de Visualisierung: Büro Braunfels
Zukunft am Neumarkt
Der Neumarkt steht seit langer
Zeit in der öffentlichen
Kritik. Ein tragfähiges Konzept
zur Zukunft des größten
Kölner Platzes wurde
ebenso lange vermisst.
Initiiert von Professor Henrik
Hanstein (Kunsthaus Lempertz),
12 Kölner 05/22
weiteren Anrainern und
mit der Unterstützung von Institutionen
aus Wirtschaft und
Kultur sowie der „Interessengemeinschaft
Neumarkt e.V.”
(IG) und der „Bürgerinitiative
Zukunft Neumarkt e.V.” (BI) entstand
nun ein städtebauliches
und verkehrstechnisches Konzept
auf der Basis des von Albert
Speer entwickelten Leitbildes
2030+. Hierzu wurde ein
nicht unbeträchtlicher Geldbetrag
aufgewendet und der bekannte
Architekt und Städteplaner
Professor Stephan
Braunfels beauftragt, für den
Neumarkt ein Umsetzungskonzept
zu erarbeiten. Dabei war
es den Inititatoren wichtig, dass
dieses von möglichen Entscheidungen
zum Bau einer U-Bahn
auf der Südseite des Neumarkts
unabhängig ist und von heute
bis 2030 schrittweise umgesetzt
werden kann.
Barcelona, Lyon oder Paris
Dieses Zukunftskonzept wurde
nun in der Joseph-Könn Aula
an Sankt Aposteln öffentlich
präsentiert. Oberbürgermeisterin
Heriette Reker nahm es
entgegen und betonte, sich intensiv
damit befassen und
neue Anstrengungen für den
Neumarkt unternehmen zu
wollen.
Braunfels verglich die am Kölner
Neumarkt auftretenden
Probleme mit jenen, die sich
durchaus auch in anderen europäischen
Städten manifestiert
hätten und nannte Beispiele
wie Barcelona, Lyon und
Paris. Dort habe man diese allerdings
schon vor Jahren gelöst:
durch intelligente städtebauliche
Konzepte und eine
attraktive Platzgestaltung.
Aufenthaltsquallität schaffen
Erreicht werden solle, dass
Menschen wieder gerne auf
dem Neumarkt sind. Braunfels:
„Jetzt ist der Neumarkt eine
leere Fläche. Welchen Grund
gäbe es, nicht nur über ihn hinwegzugehen,
sondern sich dort
aufzuhalten? Das ist zur Zeit
auch gar nicht vorgesehen. Es
gibt nicht eine Bank, auf die
man sich setzen könnte. Der
Neumarkt soll ein Platz werden,
zu dem man hinstrebt, auf dem
man sich trifft, auf dem man
gerne ist.” Entstehen müssten
nichtkommerzielle Sitzmöglichkeiten,
eine kleine Außengastronomie,
aber auch Schönes
zum betrachten – wie Wasserspiele.
Wasser ist ein Element, dass
der Architekt für den Neumarkt
ganz besonders in den
Fokus rückt. Nicht stille Becken,
sondern bewegte Fontänen,
die das Bild des Platzes
aktiv gestalten, ohne seine Ruhe
zu stören. Mehrfontänige,
flächendeckende Wasserspiele
Das „Braunfels-Konzept” nennt mögliche Veränderungen,
die schrittweise umgesetzt werden können
Visualisierung: Büro Braunfels
Visualisierung: Büro Braunfels
Nordseite des Neumarkts in der Vision
Nordseite heute Jeweils zweispurige Passage Jeweils einspurige Passage