Wie sieht es mit der Personenschifffahrt aus?
Hier werden wir normalerweise dann tätig, wenn die Passagiere
auf ihren Ausflügen an Land sind. An erster Stelle steht immer
die Sicherheit. Wir überprüfen die Küchenbereiche, die Fluchtwege
und die Notfallausrüstung und wir sehen uns den Maschinenraum
an. Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Bordkläranlagen.
Immer wieder liest man von Badeunfällen.
Das betrübt mich besonders. In jedem Sommer weisen wir ausführlich
darauf hin, wie gefährlich das Baden im Rhein ist. Prinzipiell
ist es zwar nicht verboten, aber dort, wo die Berufsschifffahrt
unterwegs ist, treten Kräfte auf, die viele total unterschätzen. So
kommt es viel zu häufig zu tödlichen Badeunfällen. Kinder stehen
häufig bis zu den Knien oder Hüften im Wasser. Selbst wenn
ein Schiff 100 m entfernt ist, können Sog und Wellenschlag noch
ausgebildete DLRG-Schwimmer mit sich reißen, von Kindern und
ungeübten Erwachsenen ganz zu schweigen. (Red.: siehe rechts.)
Als Wasserschutz-Polizei sind Sie auch dem Umweltschutz verpflichtet.
Ja, der Rhein ist wichtiger Transportweg, aber auch Trinkwasser-
Reservoir für 30 Millionen Menschen. Insofern sind wir von Anfang
an dem Wasserschutz verpflichtet. Wir gehen Umweltdelikten
nach und kontrollieren, ob genehmigte Einleitungen in der
Rhein auch qualitativ eingehalten werden.
Arbeiten Sie gerne am Wasser?
Das Arbeiten auf dem Wasser ist immer besonders. Man darf den
Respekt vor der Gefahr nicht verlieren, dann ist es wunderschön.
Blick aus der Hafeneinfahrt
Standorte der Wasserschutzpolizei NRW
Anzahl: 9, mit eigenem Zentralen Kriminalkommissariat in Duisburg
Bedienstete: etwa 280 mit 24 Booten
Kölner Wache: 36 Bedienstete mit 3 Booten
Polizei-Boote
Maße: 17,75 m Länge, 4,53 m Breite, 1,20 m Tiefgang, ca. 17 t Gewicht
Motoren: 2 Motoren à 480 PS, ca. 45 km/h Höchstgeschwindigkeit
Einrichtung: moderne Computertechnik mit Anbindung ans Netzwerk der
Polizei, Radar, AIS (automatisches Schiffserkennungssystem),
Bordküche, Toilette, Aufenthaltsraum für einen 24-stündigen
Dienst an Bord
Gefahr durch Strömung und Wirbel
Große Rheinschiffe verdrängen bei Ihrer Fahrt oft mehr als 4.000 t, also 4 Millionen
Liter Wasser, bei Schubverbänden mit mehreren Leichtern auch deutlich
mehr. Dieses Wasser gerät in Bewegung, drückt in den Rhein und ans Ufer, bricht
sich teilweise an den Buhnen, die in den Fluss ragen, und verursacht so Verwirbelungen
und Soge. Gegen all dies kommt auch der beste Profi-Schwimmer nicht
an. Also: äußerste Vorsicht!
Kersten Klophaus, Erster Polizeihauptkommissar