Stephan Braunfels betont, er lege eine
Konzept vor, das modulartig umgesetzt
werden könne. Es gäbe jeweils
mehrere Optionen. Entscheide man
sich für eine neue Verkehrsführung, so
sähe das Konzept dies vor. Entscheide
man sich dagegen, so gäbe es auch
dafür Optionen im Konzept. Man könne
sich quasi ringförmig in einzelnen
Schritten von außen nach innen auf
die Platzmitte zubewegen. Könne man
sich zu gar nichts entschließen, bliebe
immer noch die Möglichkeit, den Platz
einheitlich neu zu Pfl astern. Die jetzige
Pfl asterung mit ihren 23 unterschiedlichen
Ansätzen und Materialien sorge
schon aus sich heraus für ein schlechtes,
schmuddeliges Erscheinungsbild.
Braunfels – und mit ihm das versammelte
Publikum – ging jedoch davon
aus, dass sehr viel mehr möglich
ist, wenn sich Verwaltung und Politik
in Köln zusammenschlössen und diese
Aufgabe beherzt angingen. Kölns
größter Platz stünde nicht nur für sich
sondern ebenso für ganz Köln.
Die anwesenden Vorsitzenden der Kölner
Ratsfraktionen bekräftigten in ein-
Ostseite: Abschlus mit Gasttronomie und ö entlichen Toiletten
gäbe und abnehme, wenn man ihren
Raum sinnvoll beschränke. Autofahrende
nutzten jeweils immer die Möglichkeiten,
die sich ihnen böten. »Bieten wir
ihnen andere, so nutzen sie diese«, so
Braunfels und verwies auf die von ihm
gestaltete »Neue Mitte Ulm«. »Dort
wurde die sehr begrenzte Fläche in
der Stadtmitte fast gänzlich von einer
mehrspurigen Fahrbahn verbraucht.
Die Ulmer hatte im Grunde keine angemessen
nutzbare Innenstadt mehr. Wir
haben diese Fahrbahnen unter größten
Diskussionen komplett zurückgebaut,
zugunsten von besseren Aufenthaltsfl
ächen. Der intensive Verkehr ist
verschwunden, niemand beklagt sich.«
Die Verkehrsführung rund um den
Neumarkt und am Neumarkt vorbei
ist einer der größten Diskussionspunkte,
wenn es um eine Neugestaltung des
gesamten Areals geht. Dies auch, weil
der Bau einer U-Bahn an der Südseite
des Platzes noch nicht abschließend
entschieden wurde. Kommt diese, fi ndet
sich dort eine Großbaustelle über
Jahre hinweg.
stattfi nden, aber ebenso Demonstrationen;
auch Roncalli könnte weiterhin
sein Zelt aufbauen.
Wichtig ist dem Städteplaner die bessere
fußläufi ge Anbindung des Platzes
an die Achse Schildergasse-Mittelstraße.
Im Idealfall solle der Neumarkt
nicht mehr vom gesamten Verkehr umfahren
werden. Die Nordseite des Platzes
sei vielmehr gestalterisch bis zur
anliegenden Bebauung zu führen. So
entstünde nicht nur optisch eine breite
Trasse für Zufußgehende sowie für
eine angemessene Außengastronomie,
sondern auch für eine weitere Reihe
Bäume, die das Platzklima positiv beeinfl
ussen würden. Weiterhin erlaubt
sein solle die Passage für Radfahrende,
Bahnen und Busse sowie für den Anliegerverkehr.
Seine Erfahrung zeige, erläuterte
Braunfels, dass der Rückbau von bestehenden
Verkehrsfl ächen stets zu
großen Diskussionen und erheblichen
Bedenken führe. Seine Erfahrung zeige
aber auch, dass die Verkehrsdichte zunehme,
wenn man Autos mehr Raum
Jeweils zweispurige Passage
Jeweils einspurige Passage