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Blutbuch
Kim de l‘Horizon
DuMont Verlag,
336 Seiten, 24 Euro
Roman Die Erzählfigur identifiziert sich weder
als Mann noch als Frau. Aufgewachsen
in einem Schweizer Vorort, lebt die Figur in
Zürich, wo sie den engen Strukturen der
Herkunft entkommen ist und sich im nonbinären
44 Kölner 09/22
Körper und in der eigenen Sexualität
wohlfühlt. Plötzlich erkrankt die Großmutter
an Demenz und das Ich beginnt,
sich mit der eigenen Vergangenheit aus-
einanderzusetzen. Es geht um Traumata,
Geschlechter und Klassenzugehörigkeit.
Dämmerung. Falsch.
Tiina Nevaka, Henrik Karlsson
DuMont Verlag,
384 Seiten, 12 Euro
Krimi Bei einer Razzia in Stockholm wird
zwischen Waffen und Drogen ein wertvolles
Gemälde gefunden. Stammt es tatsächlich
von dem russischen Künstler Ivan
Botkin? Kunstdozentin Nea Hallgren wird
von der Polizei gebeten, das Gemälde auf
seine Echtheit zu überprüfen. Doch sie hat
ganz andere Probleme: Ihr Mann hat hohe
Spielschulden und seine Geldgeber schrecken
nicht davor zurück, Gewalt anzuwenden,
um einzutreiben, was ihnen zusteht.
Fragilité/Zerbrechlichkeit
Ludwigmuseum Koblenz
Wienand Verlag,
200 Seiten, 34 Euro
Sci-Fi Zum 30. Jubiläum des Ludwigmuseums
in Koblenz erscheint dieser Katalog,
der das künstlerische Werk von Anne und
Patrick Poirier als Reflexion über Vergangenheit
und Gegenwart ins Zentrum stellt.
In ihrem Lebenswerk erforschen sie antike
Stätten und befassen sich mit Prozessen in
der Natur, anhand derer sie eine Relation
erschaffen zwischen dem Vergangenen,
teils Vergessenen und der Gegenwart.
Die Jahre des Maulwurfs
Kerstin Brune
Penguin Random House
Verlagsgruppe,
464 Seiten, 22 Euro
Roman Die Erzählerin fährt nach vielen
Jahren in ihr Heimatdorf zurück. Im
Gepäck: der ausgestopfte Maulwurf Herr
Klotho, das Einzige, was geblieben ist von
ihrer wundersamen Kindheitsfreundin
Tanja. In der Erinnerung wird noch einmal
die gemeinsame Kindheit lebendig, die
die Erzählerin bis heute prägt: das Ulkige,
Verrückte des Dorfes, Bauernschläue und
vor allem Tanjas magische Sicht auf die
Welt.
Freizeit
Carla Kaspari
KiWi Verlag,
304 Seiten, 15 Euro
Roman Auf der Suche nach der verlorenen
Leichtigkeit sitzt Franziska in Cafés, arbeitet
Aufträge ab, treibt Sport und trifft
FreundInnen. Um sie herum prallen Welten
aufeinander: Stadtflucht und Drogenkonsum,
authentische Social-Media-Profile
und künstliche Zwischenmenschlichkeit.
Sie beobachtet die Ambivalenzen ihrer Gegenwart
und schreibt darüber in einem
Romanmanuskript. Bis ein unabgeschlossenes
Kapitel sie mit großer Wucht einholt.
Liebe und andere Zufälle
Robert Webb
Blanvalet Verlag,
416 Seiten, 18 Euro
Roman Seit Kates Ehemann Luke an einem
Hirntumor verstorben ist, droht ihr Leben
zu entgleiten. Als sie eines Morgens
erwacht,
befindet sie sich im Jahr 1992 und
steckt wieder im Körper ihres 18-jährigen
Ichs. Und es ist ausgerechnet der Tag,
an dem sie das erste Mal auf Luke traf,
dessen Krankheit zu diesem Zeitpunkt
noch behandelbar war. Vielleicht kann
sie ihn retten.
Lucia Moholy:
Das Bild der Moderne
Bröhan Museum, Berlin
Wienand Verlag,
256 Seiten, 32 Euro
Ausstellungskatalog Lucia Moholys (1894–
1989) Aufnahmen der Dessauer Bauhaus-Architekturen
gehen in unzähligen nationalen
und internationalen Publikationen
um die Welt. Der Katalog legt besonderen
Fokus auf das Verhältnis der Fotografien
zum Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen
Reproduzierbarkeit sowie auf Fragen
an einen Kunstbetrieb, der weder bereit ist,
der Fotografie, noch der Frau die verdiente
Anerkennung zu geben.
Die Schuhe meines Vaters
Andreas Schäfer
DuMont Verlag,
192 Seiten, 22 Euro
Autobiografie Andreas‘ Vater hat erfahren,
dass der Krebs zurück ist. Er lebt seit der
Trennung von der Mutter allein. Auch zur
Biopsie geht er allein. Am Tag der Unter-
suchung meldet sich der Oberarzt der Neurochirurgie
und teilt dem Sohn mit, dass
der Vater eine Hirnblutung erlitten habe.
Aufrichtig, poetisch und einfühlsam erzählt
Andreas Schäfer vom eigenen Schock-
zustand, wie er sich dem Vater annähert
und von seinem Verhältnis zu ihm.
Do not eat!
Kevin Hearne
Droemer Knaur Verlag,
176 Seiten, 16 Euro
Sci-Fi Erst muss Physiker Clint mitansehen,
wie sein bester Freund von Aliens gefressen
wird, dann wird er selbst auf deren Raumschiff
verschleppt. Während die Aliens mit
50.000 Gefangenen ihren Heimatplaneten
ansteuern, um dort vom Buffet namens
Erde zu schwärmen, planen die Gefangenen
ihre Flucht. In der Komödie von Kevin
Hearne geht es um Alien-Entführungen
und
um die Rettung der Menschheit.
Foto: Wienand Verlag Foto: DuMont Verlag Foto: DuMont Verlag
Foto: Blanvalet Verlag Foto: KiWi Verlag Foto: Penguin Random House Verlagsgruppe
Foto: Droemer Knaur Verlag Foto: DuMont Verlag Foto: Wienand Verlag