
– 50 Jahre!
Die Zwölf an sich ist eine mythische Zahl, sie
steht in vielen Kontexten für Vollkommenheit:
Zwölf Monate machen ein Jahr komplett, zwei
Mal zwölf Stunden haben Tag und Nacht – und
zwölf Halbtöne ergeben eine Oktave. Am 25.
September 2022 steht die 12 im Rund der Kölner
Philharmonie im Rampenlicht, wenn dort
ein besonderes Ensemble sein 50. Jubiläum
feiert. Zwölf ausgezeichnete Instrumentalisten,
zwölf glänzende Korpora aus feinstem Holz,
48 schwingende Saiten – dahinter stecken 50
Jahre Konzerte, Anekdoten und viel Musik. Jeder
Musikkenner weiß, wohin die 12 Cellisten
gehören, selbst wenn der Name ihres renommierten
Orchesters nicht im selben Atemzug
fällt. Die 12 Cellisten sind in der Musikwelt eine
Institution. Sie haben sich in den letzten fünf
Jahrzehnten weit über den Horizont ihres exzellenten
Orchesters hinaus einen eigenen,
nahezu legendären Ruf erschaffen, denn auch
wenn jedes Sinfonieorchester eine Cellogruppe
hat – dass sich die tiefen Streicher als eigenständige
Formation zusammentun, das
gibt es weltweit nur dieses eine Mal. Wenn die
12 Cellisten in eigener Sache unterwegs sind,
kann der Rest des Orchesters im wahrsten Sinne
des Wortes einpacken, denn es gibt kaum
nennenswerte sinfonische Literatur ohne Celli
– in jedem Orchester sind die sonoren Tieftöner
unverzichtbar. Deshalb können die Auftritte
der 12 Cellisten nur in der dienstfreien Zeit
stattfinden, wenn weder Proben, Konzerte
oder Aufnahmen anstehen. Das bedarf logistischer
Meisterplanung und noch größerer
intrinsischer Motivation. Dennoch tritt die Cellogruppe
seit 1972 durchgehend und in schöner
Regelmäßigkeit überall auf der Welt als
eigenständiges Ensemble auf – bereits die Premiere
mit einem abendfüllenden Programm
fand nicht in Berlin, sondern in Tokio statt. Das
Repertoire des Ensembles ist vielseitig, modern
und oftmals sogar kompositorisch maßgeschneidert
– 1992 schenkte Wolfgang Rihm
ihnen zum Zwanzigsten einen »Augenblick«,
1997 kam der Glückwunsch in Partitur von
Brett Dean mit dem Stück »Twelve angry men«.
Zum 50. Geburtstag steht neben Werken von
Konzerttermin
Sonntag, 25. September 2022, 20:00
»50 Jahre 12 Cellisten
der Berliner Philharmoniker«
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
Mit Werken von Julius Klengel, Boris Blacher,
John Williams, Nino Rota, George Gershwin,
George Shearing, Duke Ellington, Brett Dean,
Henri Boutayre, Hubert Giraud, Horacio
Salgán, Wilhelm Kaiser-Lindemann und
Astor Piazzolla
Gershwin, Rota und Piazzolla auch das allererste
Werk auf dem Programm, das Boris Blacher
1972 für die 12 Cellisten geschrieben hat.
Die Besetzung der Gruppe hat sich im Laufe der
Jahre naturgegeben immer wieder verändert,
aber Kontinuität und Erneuerung gehen bis
heute in der Geschichte der 12 Cellisten Hand in
Hand und halten die musikalische Arbeit stets
frisch. Hinter den zwölf Gesichtern der aktuellen
Besetzung stecken zwölf verschiedene Musiker-
persönlichkeiten, die ihren jeweils ganz eigenen
Cellosound, Musikgeschmack und eine
eigene Klangfarbe mitbringen. Der gemeinsame
Klang der hochkarätigen Cello-Truppe
gleicht dann im Zusammenspiel mal einem
summenden Bienenschwarm und mal einem
vielstimmigen Chor. Es ist verblüffend, wie viele
Klangfarben die Musikerinnen und Musiker
aus den zwölf Instrumenten herauskitzeln können
und welche Gestalt bekannte Melodien in
ihren Arrangements annehmen. Auch rein optisch
wird das Konzert zum Erlebnis, wenn zwölf
Celli mit wogenden Bögen und virtuosen Händen
gestrichen, gezupft und geklopft werden.
Mitreißende Rhythmen und echte Ohrwürmer
spicken das Programm, das ebenso virtuos
wie abwechslungsreich ist. Im Konzertabend
in der Kölner Philharmonie haben Sie die
Gelegenheit, die 50-jährige Geschichte der 12
Cellisten noch einmal genüsslich nachzuvollziehen.
Katherina Knees
NR. 4
SEP / OKT 2022
Franz Welser-Möst und
das Cleveland Orchestra
Ein Interview über eine zwanzigjährige Erfolgsgeschichte
A MoodSwing Reunion
Revival der unvergesslichen Band
Herzlichen Glückwunsch!
Die 12 Cellisten feiern ihren 50.
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Aus der
aktuellen Ausgabe
von „Kölner
Philharmonie“
Das Magazin“